20 Minutes with
Shemesh Kitchen
Noch nicht einmal drei Monate online und schon über 7k Instagram- und 19k Tik Tok-Follower – und das ohne nackte Haut, Amalfi-Küsten-Ausblicke und Luftballons. Sophia Giesecke und Uri Triest machen richtigen Content: Auf Shemesh Kitchen gibt es Bilder von fotogenem Essen und die dazugehörigen Rezepte. Manche sind einfach, andere elaboriert – schön und lecker sind sie alle. Es ist Fusion-Küche, die genau in unser Lockdown-leeres Herz zielt, uns neue Inspiration für die Küche gibt und ohne prätentiöse Extras daherkommt. Uri und Sophia sind sich einig: Lieber intuitiv kochen als jedes Gramm abwiegen. Lieber zufällig gesund als gezwungen strikt. Lieber Olivenöl als schicke Utensilien. Für das Projekt haben sich die selbsternannte "traurige Bloggerin", ihre multichannel Story-Telling Fähigkeiten, der israelische Koch und sein Kulinarik-Verständnis zusammengefunden um auf authentischste Art und Weise die großen Food-Player in den Gemüsefeld-Schatten zu stellen. Shemesh kommt mit einer Mission und die erklären uns die beiden:
Uri: Ein Gericht kann aus vielen Quellen zu Stande kommen. Improvisiert wird immer, auch wenn wir ganz klare Ideen haben. So macht es uns einfach mehr Spaß, und passt zu unserer instabilen Natur. Essen ist lebendig! Ein Rezept ist eine Empfehlung, aber das Kochen ist wie ein Liveshow, jedes Mal ist es ein bisschen anders, und so soll es auch sein.
Sophia: Wir sind ganz klar ein Food Account, auch wenn man das natürlich nicht so richtig trennen kann und wir aufgrund unserer Art und wie wir Content kreieren ja schon sehr “real” sind und nichts verschönern. Uns war es wichtig, keine unerreichbaren Standards zu zeigen: keine perfekte Küche, kein perfektes Leben, keine perfekt bearbeiteten Videos. Und ja, für uns ist das Projekt eine Art Therapie. Wir wachsen täglich über uns hinaus und lernen beide sehr viel. Ich hatte im letzten Jahr einen Burnout und war gar nicht sicher, ob ich jemals wieder arbeiten kann. Das Projekt hilft mir dabei, wieder Selbstvertrauen in meiner Arbeit zu finden und mich ohne Druck auszuprobieren.
Uri: Josh Niland und Nof Atamna. Von beiden kann ich noch viel lernen.
NT: Was darf in keiner Küche fehlen?
Uri: Schüssel, Löffel, Olivenöl.
Uri:
NT: Ihr habt nach zwei Monaten schon über 5000 Follower*innen und das ohne extra Medienbudget, wie Sophia in einem Post schrieb “Content ist eben doch King”. Wie schafft man es auf sozialen Kanälen heute relevant zu bleiben?
Sophia: Ich träume schon seit Jahren von einem eigenen Space, der gleichzeitig Küche, Büro, Veranstaltungsort und Studio ist. Ansonsten natürlich das, was Uri sagt.